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Die Bezeichnung "Beerenbrouck" steht für ein Denkmal-Ensemble von besonderer Bedeutung am Niederrhein. Befinden sich doch hier auf engstem Raum sowohl ein Bodendenkmal in Form von Urnengräbern aus den Jahren 1000 bis 800 v. Chr., Funde aus der Römerzeit, als auch der Standort eines der ältesten rheinischen Herrensitze.

Die außergewöhnliche Topographie in Form eines mächtigen Urstromes und ein sandiges Geländeplateau waren die wohl günstigen Voraussetzungen für das Leben der Menschen über Jahrhunderte.

Baulich ist bis zum 3. Jahrhundert n. Chr. nur ein Ringwall nachgewiesen, der sowohl als Schutzanlage als auch als Kultstätte von Historikern angesprochen wird.

Die älteste Urkunde, die auf den Adelssitz "Beerenbrouck" verweist, stammt aus dem Jahre 1139. Konkret wird "Haus" (befestigter Hof) Beerenbrouck 1331 dokumentiert.

Gutnachbarschaftliche Beziehungen zum Grafen Reinald II von Geldern, die Wahrnehmung öffentlicher Ämter und geschickte Familienpolitik führten im 14. und 15. Jahrhundert zu erheblichem Wohlstand derer von Beerenbrouck.

Im Jahre 1784 erbte die limburgische Adelsfamilie "Ruys de Beerenbrouck" den Herrensitz "Haus Beerenbrouck" mit allen Ländereien in der Gemarkung Kapellen.

Der letzte Namensträger und Eigentümer von Beerenbrouck verstarb 1983. Anschließend wurde der Gesamtbesitz in Teilen verkauft.

Neben der immer wieder urkundlichen Erwähnung des "Hauses Beerenbrouck" über Jahrhunderte hinweg taucht erstmalig eine zeichnerische Darstellung in Form einer kolorierten Federzeichnung um 1800 auf. Damit ist nachgewiesen, dass das heutige Erscheinungsbild des Herrenhauses mit dem damaligen fast identisch ist, obwohl ein Großbrand im Jahre 1907 das gesamte Anwesen zerstörte.

Das ehemals ausgegliederte landwirtschaftliche Anwesen wurde an anderer Stelle neu errichtet, das Herrenhaus wieder aufgebaut und um zwei Achsen vergrößert. Haus, kleine Scheune und Hauskapelle stellen jetzt ein geschütztes Denkmalensemble dar.

Das Haus befindet sich in Privatbesitz und ist nicht zu besichtigen.